Asthma: Therapeutische Wirkung von Yoga nicht gesichert


aerzteblatt.de

Essen – Viele Asthmapatienten schwören auf Yoga. Doch ob die Atemtechniken der indischen Meditationstechnik die Beschwerden lindern oder Exazerbationen verhindern können, ist einer Meta-Analyse in den Annals of Allergy, Asthma & Immunology (2014; 112: 503–510.e5) zufolge ungewiss.
Beim "Googeln" zum Thema Yoga und Asthma finden Patienten eine Vielzahl von Links, die ihnen „Luft zum Leben“ oder andere Vorteile versprechen. Die wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema ist allerdings dünn gesät. Holger Cramer von der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin am Klinikum Essen-Mitte konnte für seine Meta-Analyse nur 14 Studien mit 824 Patienten ausfindig machen.

Dort wurde der Einfluss auf die Symptomkontrolle, die Lebensqualität und die Lungenfunktion der Patienten untersucht. Die Ergebnisse zu den einzelnen Endpunkten sind breit gestreut, ein Wirkungsbeleg lässt sich aus den Ergebnissen nach Einschätzung von Cramer nicht ableiten. Yoga könne nicht als eine Routinebehandlung für Asthmakranke eingestuft werden, schreibt der Mediziner. Andererseits lieferten die Studien auch keine Hinweise darauf, dass die Atemtechniken den Patienten schaden könnten.
Interessierte Patienten könnten Yoga durchaus als komplementäre Behandlung einsetzen, findet auch der Allergologe Michael Foggs, Chicago. Als alleinige Therapie sei Yoga jedoch nicht geeignet, schreibt der Präsident des American College of Allergy, Asthma, and Immunology, das Herausgeber des Journals ist, in dem die Meta-Analyse publiziert wurde. Foggs rät den Patienten, zusammen mit einem Arzt die verantwortlichen Allergene zu ermitteln und Situationen, in denen es zu einer Exazerbation kommt, zu meiden.
Bei häufigen Attacken sollten die Patienten nicht auf eine medikamentöse Therapie verzichten, die im übrigen jederzeit mit Yoga-Übungen kombiniert werden können.

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