Antipsychotika in der Schwangerschaft können dem Kind schaden


aerzteblatt.de

Melbourne – Die Einnahme von Antipsychotika in der Schwangerschaft geht mit einer erhöhten Rate von Frühgeburten und Gesundheitsschäden der Kinder einher. In der Analyse eines australischen Patientenregisters in PLOS ONE (2014; 9(5): e94788) war auch die Zahl der Fehlbildungen erhöht.
Über die Sicherheit von Antipsychotika in der Schwangerschaft ist wenig bekannt. Psychiater der Monash Universität in Melbourne haben deshalb 2005 das Australian National Register of Antipsychotic Medication in Pregnancy ins Leben gerufen. Es sammelt bisher die Daten von 147 Frauen, die während der Schwangerschaft mit Antipsychotika behandelt worden waren. Die Frauen wurden während der Schwanger­schaft alle sechs Wochen untersucht, die Entwicklung der Kinder wurde bis zum ersten Geburtstag dokumentiert.

Die Frauen hatten zu jeweils 42 Prozent an Psychosen und bipolaren Störungen gelitten. Die übrigen Patientinnen hatten die Antipsychotika zur Behandlung von Depressionen, Angst­störungen, Zwangsstörungen oder zur Behandlung eines Borderline-Syndroms erhalten. Am häufigsten eingesetzt wurden (in dieser Reihenfolge) Quetiapin, Olanzapin, Aripiprazol und Risperidon, aber auch Haloperidol wurde vereinzelt verordnet.
Die Bedingungen der Kinder waren bereits während der Schwangerschaft erschwert, die bei 22 Prozent durch einen Gestationsdiabetes kompliziert wurde. In 3,4 Prozent der Fälle kam es zu einer Fehl- oder Totgeburt. 18 Prozent der Kinder wurden zu früh geboren, wobei das Risiko mit der Dosis der Medikamente stieg. Dies weist auf einen kausalen Zusammenhang hin, der allerdings in einer Beobach­tungsstudie nicht belegt werden kann.

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