Im Familienurlaub eine Flasche Sonnencreme pro Tag



Die Welt

Urlauber und Sonnenanbeter unterschätzen schnell, wie viel Sonnencreme sie brauchen, damit ihre Haut nicht rot wird. Für Pharmazeuten ist ein hoher Lichtschutzfaktor nicht immer das Maß der Dinge.

Sonnencreme wird oft zu dünn aufgetragen und kann so den auf der Packung angegebenen Sonnenschutz nicht erreichen. Ein Erwachsener benötigt etwa drei bis vier Esslöffel, wenn er seinen ganzen Körper eincremt. Eine Familie mit vier Personen braucht etwa eine Flasche Sonnenschutzmittel pro Tag. Darauf wies Professor Rolf Daniels bei einem Apotheker-Kongress in Meran hin. Daniels lehrt an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen Pharmazeutische Technologie.
Ein hoher Lichtschutzfaktor sollte nicht dazu verleiten, die Sonnencreme nur dünn aufzutragen. Besser ist es, sich mit einem Mittel mit geringem Lichtschutzfaktor mehrmals einzureiben. So wird der Sonnenschutz gleichmäßiger.
Für Kinderhaut gilt: Sie ist sehr dünn und für viele Stoffe durchlässig. Bei Babys sind Sonnencremes mit physikalischem Filter deshalb besser geeignet. Chemische Filter absorbieren das UV-Licht dagegen und verändern sich dabei. Darauf reagiert die zarte Haut von Kindern oft gereizt, warnt die Landesapothekerkammer Hessen. Physikalische Sonnenschutzmittel wirken wie ein Sonnenschirm. Sie bestehen aus kleinsten Plättchen von Metalloxiden wie Zink- oder Titanoxid, die das Sonnenlicht reflektieren.
Teure Sonnencreme muss nicht sein

Die Auswahl der Sonnencreme muss nicht zwingend bei teuren Produkten landen:In einem von der Stiftung Warentest veröffentlichten Test schnitten im vergangenen Jahr von 19 getesteten Sonnenschutzmitteln 17 mit der Note "gut" ab.
Die besten Cremes kamen dabei von Discountern oder Drogeriemarktketten. Bei einer Preisspanne zwischen 76 Cent und 18,30 Euro je 100 Milliliter kann sich der Griff zum Billigprodukt richtig lohnen.
Ausschlaggebend für die Benotungen war laut Stiftung Warentest, dass die Sonnenschutzmittel mit den Lichtschutzfaktoren 15, 20 und 25 den versprochenen UVB- und UVA-Schutz einhalten. Ein Sonnenöl habe diesen um mehr als 30 Prozent unterschritten und deshalb ein "mangelhaft" bekommen.
Persönliche Schutzzeit per App ermitteln

Die Tester prüften Sonnenmilch, transparente Sprays, ein Ölspray und ein Creme-Gel. Hinsichtlich des Sonnenschutzes hätten sich die Produkte – mit Ausnahme des mit "mangelhaft" bewerteten – kaum unterschieden. Die mikrobiologische Qualität sei bei allen Produkten in Ordnung. Auch an der Hautverträglichkeit sei nichts auszusetzen.
Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt haben zusammen mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen die App "UV-Check" entwickelt. Mit dem Smartphone kann der Nutzer damit schnell seine UV-Eigenschutzzeit zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort in Europa abrufen und sich so vor einer zu hohen UV-Dosis schützen.

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