MERS-Fälle in Griechenland und Südostasien


aersteblatt.de

Genf – Die Epidemie mit dem gefährlichen MERS-Coronavirus hat sich von Saudi-Arabien ausgehend weiter ausgebreitet. Die Erkrankung wurde auch bei zwei Personen diagnostiziert, die von Saudi-Arabien nach Griechenland und Malaysia ausgereist waren. Auch auf den Philippinen wurde eine Frau positiv getestet.
Nach Informationen des griechischen Gesundheitsministeriums war ein 69 Jahre alter Mann am 17. April von Dschidda aus nach Griechenland zurückgekehrt. Er litt zum Zeitpunkt der Rückkehr unter Fieber und Diarrhö. Ärzte in Saudi-Arabien hatten die Diagnose Typhus abdominalis gestellt. Dort wurde vermutet, dass sich der Mann bei seiner Frau angesteckt habe, die vom 31. März bis 5. April in einer Klinik in Dschidda ebenfalls wegen eines „bestätigten“ Typhus behandelt wurde.
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Beim Ehemann traf die Diagnose, die während eines Klinikaufenthaltes zwischen dem 8. und 10. April gestellt wurde, nicht zu. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland erregte eine (für Typhus ungewöhnliche) bilaterale Pneumonie den Verdacht der Ärzte, die eine Infektion mit dem MERS-Coronavirus diagnostizierten. Die Diagnose wurde vom griechischen National Referenzlabor für Influenza bestätigt.
Am Donnerstag vor Ostern hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über den Tod eines 54-jährigen Mekka-Pilgers berichtet, der zwischen dem 15. und 28. März Saudi-Arabien besucht hatte. Er war über Dschidda eingereist und am 7. April erkrankt. Nach einer Hospitalisierung am 9. April starb er vier Tage später in der Klinik. Der Mann soll am 26. März eine Kamelfarm besucht und dort Kamelmilch getrunken haben. Kamele gelten als mögliche Überträger der Erkrankung.

In Manila wurde Presseberichten zufolge eine Krankenschwester nach einem positiven Test samt ihrer Familie unter Quarantäne gestellt. Die Frau befand sich nach ihrer Rückkehr aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in einem guten Gesundheitszustand. Sie hatte dort allerdings Kontakt mit einem Rettungssanitäter („paramedic“) philippi­nischer Herkunft gehabt, der an MERS gestorben ist. Mehrere weitere Kontaktpersonen des Verstorbenen haben sich infiziert und befinden sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Behandlung.
Nach Angaben des WHO vom 20. April sind weltweit seit September 2012 insgesamt 250 Erkrankungsfälle bestätigt worden, darunter waren 93 Todesfälle. Die meisten Erkrankungen und Todesfälle gab es in Saudi-Arabien. Dort trat am Dienstag überraschend der Gesundheitsminister Abdullah al-Rabiah ohne Angaben von Gründen zurück. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit der MERS-Epidemie, deren Ausmaße die saudischen Behörden möglicherweise unterschätzt haben, und deren Bekämpfung offenbar nicht zur Zufriedenheit der Regierung in Angriff genommen wurde.© rme/aerzteblatt.de

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